Pink Floyd

Wie mich ein Film zum Pink Floyd Fan machte

Die musikalische Sozialisation als Teenager in den 80er Jahren zu durchleben ist nicht leicht. Mit etwas Glück hatte man Eltern, die ein paar Beatles, Bob Dylan und Rolling Stones Platten im Schrank hatten, und einen Freund, der einen etwas ausgefallenen Musikgeschmack hatte. Dieser Freund schleppte mich einige Tage vor meinem 16. Geburtstag ins Bielefelder Programmkino Kamera. Hier lief der Film The Wall von Pink Floyd. Der Film war umwerfend, verstörend, verworren und doch klar. Grund genug von nun an Pink Floyd Fan zu sein. Doch die wahre Begeisterung stellt sich ein paar Tage später ein, als mir eben dieser Freund eine Kassette mit dem Album The Wall gab. Ich hört das Album und sah den Film vor meinem geistigen Auge ein weiteres mal. All die Soundeffekte des Films waren da, die Sequenzen zwischen den Songs, und das obwohl das Album einige Jahre vor dem Film aufgenommen wurde.

Schlagartig wurde mir klar, dass hier Visionäre am Werk waren, die damals schon mehr als nur ein einfaches Musikalbum geschaffen hatten. Es dauerte nicht lange und ich begann mir ein Pink Floyd Album nach dem anderen zuzulegen. Zuerst natürlich das aktuelle A Momentary Lapse of Reasons und dann das Live Album Delicate Sound of Thunder, ohne die Hintergründe der Trennung von Roger Waters genauer zu hinterfragen. Pink Floyd faszinierten mich auch so.

Die ersten Pink Floyd Konzerte

Pink Floyd waren zu dieser Zeit auf Tour. Es stand fest: Das durfte man sich nicht entgehen lassen. So organisierten wir zu viert einen Besuch des 89er Pink Floyd Konzertes in Köln (Konzertbericht). Die Karten kosteten 56 DM, wurden telefonisch bestellt und kamen per Nachnamesendung. Da meine Albensammlung bis dahin noch nicht vollständig war, erlebte ich meine persönliche Premiere des Songs Welcome the Machine live – unvergessen!

Ich kaufte mir die VHS – Videos von The Wall und Delicate Sound of Thunder bevor es in unserem Haushalt einen Videorecorder gab. Der erste Videorecorder wurde angeschafft um diese Filme zu sehen. Ein paar Jahre später war auch mein Bruder Henning vom Pink Floyd Virus infiziert. Er erlebte 1994 – ebenfalls in Köln – sein erstes Pink Floyd Konzert.

Von Webseiten, Fotos und Freundschaften

Ein paar Jahre später arbeitete ich neben meinem Studium in der Online-Redaktion der Neuen Westfälischen. Ein Kollege bemerkte meine Pink Floyd Bildschirmhintergrunde auf dem Rechner und meinte plötzlich: „Ich war auch mal auf einem Konzert und habe da Fotos gemacht… mal sehen ob ich die noch finde“. Einige Tage später kam er mit folgenden Fotos vom 77er Konzert in Dortmund an:

Pink Floyd Dortmund 1977 David Gilmour

Pink Floyd Dortmund 1977 Nick Mason

Dortmund 1977 David Gilmour

Dortmund 1977 Roger Waters

Dortmund 1977 Roger Waters

Diese Fotos landeten auf meiner Homepage, die es schon seit 1995 gab. Damals – etwa 1997 – gab es noch wenige deutsche Seiten Pink Floyd Webseiten mit Fotos. So kam es, dass ein fleißiger Pink Floyd Fan und Sammler aus Berlin auf die Fotos aufmerksam wurde und mich kontaktierte. Daraus entstand eine wunderbare Freudschaft und das Grundteam von Sigge-Rocktours, das 1999 gemeinsam nach Amerika aufbrechen sollte um, Roger Waters auf seiner In The Flesh Tour zu erleben.Arne Sigge, Thomas Müller, Henning Sigge 1999 in Holmdel NY

Später stand dann ein Bielefelder Student vor meinem Büro in der Uni. Auch Oliver war durch die Homepage mit den Fotos auf mich aufmerksam geworden. Die zweite Pink Floyd – Freundschaft, die durch diese Homepage entstand und auch heute noch andauert und ebenfalls auf viele gemeinsame Konzertbesuche zurückblicken lässt.

Eine der Sigge-Rocktours Konzertreise führte nach London, wo bei zwei David Gilmour Konzerten folgenden Fotos entstanden:

David Gilmour RFH London 17.2.2002

David Gilmour RFH London 17.2.2002

David Gilmour RFH London 17.2.2002

soundDavid Gilmour RFH London 17.2.2002

 

 

 

Schreibe einen Kommentar